Dienstag, 2. Oktober 2012

iControlPad 2 - Der Open Source Controller

"Wie soll man mit einem Touch-Screen denn klassische Computerspiele vernünftig spielen?"
Diese Frage stellten sich gewiss schon einige der "C64-Generation", die heute ein Smartphone oder Tablet-PC mit Touchscreen haben und darauf Remakes klassischer Spiele ausprobieren: Space Invaders, Pacman und andere Klassiker machen ohne klassischen Controller oft nur halbsoviel Spaß.

Dieser Problematik nahm sich in den Jahren 2007 bis 2009 eine Gruppe begeisterter Technik-Freaks an, die zeitgleich auch das Open Source Handheld Open Pandora entwickelten und bis heute endlich auf den Markt gebracht haben. Die Pandora ist quasi das ultimative Gerät, um alte Spiele zu zocken - durch offene Software gibt es Emulatoren für nahezu jedes bekannte System der 80er und 90er Jahre. Durch echte Steuer-Einheiten für Spiele (digitales Steuerkreuz, zwei Analog-Sticks, vier normale Buttons, zwei Schulter-Buttons) sowie eine volle QWERTZ-Tastatur ergibt sich eine Vielfalt an Möglichkeiten, die man erstmal begreifen muss. Und das Alles in der Größe eines Nintendo DS. Und damit kommen wir so langsam zur Sache.

Die Pandora ist ein faszinierendes Stück Hardware, aber was ist mit all den Leuten, die ein Smartphone besitzen und die darauf zocken möchten? Dafür schaffte das Team um CraigX das iControlPad: man nehme alle Steuerelemente (s.o.) bis auf die Tastatur, befestige sie mit zwei Klemmen an quasi jedem Smartphone und schwupps - lassen sich die Spiele über Bluetooth steuern, und man meint, man hat eine echte mobile Spielekonsole in der Hand. Was für eine Idee!

Diese Tage startete CraigX ein neues Kickstarter-Projekt, das iControlPad 2. Damals klappte Alles noch ohne Kickstarter (gibt es erst seit 2009), heute will man sich die Möglichkeiten der bekannten Crowdfunding-Plattform verständlicherweise nicht entgehen lassen. Durch die Überarbeitung der Befestigungsmöglichkeiten kann man das iControlPad 2 nun "hinter" sein Handy klappen und wieder aufklappen, wenn man es benötigt. Der Clou der neu entworfenen Version ist aber: Sie hat neben den bekannten Elementen zur Spiele-Steuerungen auch ein komplettes Keyboard, so wie man es von der Pandora kennt!



Die Verbindung zum Smartphone wird nach wie vor über Bluetooth aufgebaut, alternativ auch mit USB. Aber heute ist die Lage etwas anders als vor drei Jahren: Es gibt auf dem Markt nicht nur Smartphones, sondern auch IPads, Galaxy Tabs und sonstwas ohne Tastatur. Und auch in der Anwendungs-Landschaft (neudeutsch: Apps) hat sich Einiges getan: Office-Software, Text-Editoren mit Cloud-Anbindung, MindMap-Tools und Ähnliches arbeiten mit Bloetooth-Tastaturen zusammen oder sind sogar speziell für eine Arbeit damit gemacht worden. Mit dem kleinen, portablen iControlPad 2 hat man quasi immer die Tastatur für jedes mobile Gerät dabei! Aber auch andere Systeme könnten sinnvoll bedient werden: der Home-Theater-PC im Wohnzimmer, die Ouya-Konsole, ein Raspberry Pi und jeder andere PC mit Bluetooth. Ein Game-Controller für jedes Notebook, durch die offene Software (Open Source Firmware) ist gewissermaßen Nichts unmöglich.

Wie ist der aktuelle Stand bei Kickstarter?
Es sind nur noch 10 Tage, von den notwendigen 150.000 Dollar sind ca. 110.000 Dollar erreicht. Es wird also jede Unterstützung benötigt! Dabei ist das gar nicht so teuer: mit 70 Dollar plus Versand ist man dabei, es gibt noch einige Ausbaustufen (mit USB-Kabel, Bluetooth-USB-Stick u.Ä.), für 99 Dollar bekommt man schon eine Variante im Holz-Look - wir früher beim Atari 2600, sehr passend :-)

Also, nochmal kurz nachdenken, für welches eurer heimischen Geräte ihr ganz gerne eine mobile Tastatur inkl. genialem Game-Controller haben woll, und dann auf zur Kickstarter-Seite des iControlPad 2. Die Jungs haben es sich verdient.